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Acerca de

Dyskalkulie, Rechenschwäche 
aus pädagogischem Blickwinkel

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Bild: Szegedi Katalin, Illustrator

„Ein bisschen Fleiß, ein wenig Mut,
ein fester Wille, und alles geht gut!“

(Ludmilla Duller 1965)

Ebenso wie Legastheniker sind auch Menschen mit Dyskalkulie häufig sehr intelligent und begabt. Lediglich im Umgang mit Zahlensymbolen haben sie Schwierigkeiten, meist fehlt ein grundlegendes Verständnis für Mengen und Grundrechenoperationen. Im schulischen Bereich kommt es deshalb häufig zu Schwierigkeiten, die betroffenen Kinder verlieren ihre Freude am Lernen und sind möglicherweise auch frustriert.

Gemäß der heutigen Forschung beruht eine Dyskalkulie, ebenso wie eine Legasthenie, auf differenten Sinneswahrnehmungen. Eine besondere Didaktik ist entscheidend!

 

Ich arbeite nach der AFS-Methode, ein pädagogisch-didaktischer Förderansatz, der für Menschen mit Schreib-, Lese-, oder Rechenproblemen entwickelt wurde.

Die AFS-Methode enthält drei Schwerpunkte, auf die sich die Fördermaßnahmen beziehen:

  • Aufmerksamkeit (Konzentration gezielt auf Zahlensymbole zu lenken und zu halten)

  • Funktion (Sinneswahrnehmungen: Optik, Akustik und Raumorientierung)

  • Symptom (erfassen von Zahlenräume, Mengen, Größen, Rechenoperationen etc.)

 

Bei Rechenauffälligkeiten sind stets die Grundrechnungsarten betroffen, aus diesem Grund ist die Förderung immer in diesem Bereich anzusetzen.

Wichtig ist, dass frühzeitig begonnen wird mit dem Kind zu arbeiten, damit die sogenannte Primärdyskalkulie, von der man spricht, wenn keine anderen Problematiken im psychischen oder physischen Bereich vorhanden sind, nicht in eine Sekundärdyskalkulie ausartet. Bei einer Sekundärausprägung ist immer eine fachlich gezielte Hilfe durch Gesundheitsberufe notwendig!

 

Im Gegensatz zur Dyskalkulie ist die Rechenschwäche immer eine erworbene Problematik. Sie kann durch diverse Ereignisse oder Belastungen (Scheidung der Eltern, Schulwechsel, Krankheit etc.) im Leben eines Kindes hervorgerufen werden. Entspannt sich die Situation für das Kind wieder, kann man einer Rechenschwäche durch regelmäßiges Üben, ergänzt mit Aufmerksamkeitsübungen begegnen.

Je früher mit einer Therapie begonnen werden kann, desto besser sind die Erfolgsaussichten und desto kürzer ist die Therapiedauer. Der Erfolg hängt auch sehr von der Motivation, dem Willen und dem Durchhaltevermögen des Kindes ab. Eine Prognose ist daher immer schwer zu erstellen. Jedoch durfte ich erfahren, dass in jedem Falle Verbesserungen zu erkennen sind, immer den Möglichkeiten und dem Tempo der Kinder entsprechend. 

Nach ausführlicher Testung der o.g. drei Bereiche wird ein individuelles, speziell auf die persönlichen Bedürfnisse des Kindes abgestimmtes Förderkonzept erstellt.

ACHTUNG: Das Training greift nicht in medizinische oder psychologische Bereiche ein!

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AUSTESTUNG

Im Rahmen einer pädagogischen Förderdiagnostik zur Feststellung und Kategorisierung einer eventuell vorliegenden Legasthenie/LRS oder Dyskalkulie/Rechenschwäche können Sie Ihr Kind bei mir testen lassen. 

Das AFS-Computertestverfahren ermöglicht seit über 20 Jahren eine eventuell vorliegende Legasthenie/ LRS/ Dyskalkulie/ Rechenschwäche festzustellen.

Sollte sich bereits im Vorschulalter Verdacht auf eine mögliche Legasthenie oder Dyskalkulie ergeben (Symptome), so kann auf spielerische Weise ein pädagogischer Sinneswahrnehmungstest durchgeführt werden. Dieser ist geeignet für Kinder von 4 bis 7 Jahren und gibt Aufschluss darüber, ob eine pädagogische Frühförderung sinnvoll ist. Gerne informiere ich Sie in einem kostenlosen Erstgespräch über das Testverfahren.

Hat sich das Kind bereits eingehend mit Buchstaben und Zahlen auseinandergesetzt (ab Ende des ersten Schuljahres), so kann ein AFS-Test durchgeführt werden. Dies ist ein pädagogisches Testverfahren, mit dem man schnell und unkompliziert feststellen kann, ob ein Kind legasthen oder dyskalkul ist.

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Symptome

Anker 1

im Vorschulalter

• Das Denken findet schneller als das Handeln statt

• Auffällig „gute“ und „schlechte“ Tage

• Keine, robbende oder verkürzte Krabbelphase

• Verspätetes Gehen, schlechte Körperkoordination

• Schwierigkeiten beim Binden von Maschen oder beim Knöpfen

• Hilfsschritte beim Stiegensteigen

• Fällt scheinbar über Dinge (die nicht da sind)

• Kann oben/unten oder rechts/links nicht unterscheiden

• Schwierigkeiten beim Umgang mit Messer und Gabel

• Schwierigkeiten beim Umgang mit der Schere

• Koordinationsschwierigkeiten beim Malen, malt über den Rand

• Schwierigkeiten beim Erlernen des Rad-, Skifahrens oder des Schwimmens

• Kreiert eigene Wörter, wie z.B. „Wasseral“ statt Mineralwasser

• Verspätetes Sprechen oder Lispeln/Stottern/Stammeln • Merkt sich Kinderreime und Lieder nicht gerne, zeigt anderseits eine hohe Merkfähigkeit

• Kann Rhythmen schlecht nachklopfen

• Lehnt Memory- oder Puzzlespiele ab

• Hat eine „eigene“ Ordnung

• Ist oft überhastet, oft extrem langsam

• Auffällig gutes Verständnis für technische Dinge

im Schulalter

• In Alltagssituationen auffällig wach und interessiert

• In Spielsituationen völlig mit den Gedanken dabei

• Leicht ablenkbar, hört/sieht alles, kann Unwichtiges von Wichtigem nicht immer unterscheiden

• Abwesend, tagträumend

• Auffällige oder verkrampfte Körperhaltung

• Verzögertes Merkvermögen bei Buchstaben/Wörtern/Zahlen

• Reibt die Augen, blinzelt, äußert Sehprobleme

• Verschwimmen der Buchstaben und/oder Zahlen

• Geringe Merkfähigkeit beim Auswendiglernen/1x1

• Scheinbare Hörprobleme, versteht schlecht

• Verwaschene Sprache, sprachliche Mängel

• Herabgesetzte Körperkoordination

• Mangelnde Raum- und/oder Zeitkoordination

• Wird mit der Aufgabe nicht fertig, trödelt

• Geht Anforderungen aus dem Weg

• Schwätzt, zeigt allgemeine verbale Unruhe

• Überaktiv, hat vermehrten Bewegungsdrang

• Reagiert aggressiv, unkontrolliert oder fahrig

• Geringes Selbstwertgefühl, fühlt sich minderwertig

• In sich zurückgezogen, entmutigt

Werden fünf oder mehr Punkte zutreffen, so liegt der Verdacht nahe, dass ihr Vorschulkind Probleme beim Erlernen des Lesens, Schreibens oder Rechnens bekommen könnte, bzw. dass ihr Schulkind Legasthenie hat. Sobald das Kind in die Schule kommt, sollte es sehr genau bei seinen Fortschritten beobachtet werden. Auch eine Frühförderung wäre dringend anzuraten. Bei einem Schulkind wäre nun eine genaue Abklärung empfehlenswert.

Langzeitstudie über die Wirksamkeit der AFS-Methode


Die Daten und Fakten der Langzeitstudie, die zwischen den Jahren 2001 und 2006 mit 3370 Probanden durchgeführt worden ist, bestätigen die überwältigende Wirksamkeit der Methode. 85% der Probanden verbesserten ihre Schreib-, Lese-, und Rechenleistungen kontinuierlich im zweijährigen Beobachtungszeitraum und konnten somit die Anforderungen in der Schule erfüllen.
 

(Vgl. Kopp-Duller, Pailer-Duller: Legasthenie - Dyskalkulie!? 3. Auflage, EÖDL-Verlag 2020)

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