Lernen soll Spaß machen – doch für Kinder mit Dyskalkulie oder Legasthenie kann es oft frustrierend und entmutigend sein. Das Gefühl, in Mathe oder beim Lesen und Schreiben einfach „nicht mitzukommen“, lässt das Selbstvertrauen sinken und führt manchmal sogar zu der Überzeugung, dass sie „einfach nicht gut genug“ sind. Doch diese Schwierigkeiten sind kein Zeichen von mangelnder Intelligenz oder geringem Potenzial. Ganz im Gegenteil – viele Kinder mit Lernschwierigkeiten sind hochbegabt und haben in anderen Bereichen beeindruckende Talente und Fähigkeiten.
Berühmte Vorbilder als Motivationsquelle
Eine besonders wirkungsvolle Methode, um Kinder zu motivieren und ihr Selbstbewusstsein zu stärken, ist die Vorstellung von Vorbildern, die trotz oder sogar gerade wegen ihrer Dyskalkulie oder Legasthenie erfolgreich geworden sind. Zahlreiche berühmte Persönlichkeiten – von Künstlern über Schauspieler bis hin zu Sportlern – hatten selbst in der Schule mit diesen Herausforderungen zu kämpfen. Doch anstatt aufzugeben, haben sie einen Weg gefunden, ihre Stärken zu nutzen und ihre Ziele zu erreichen. Wenn Kinder erfahren, dass Menschen, die sie bewundern, ähnliche Schwierigkeiten hatten, kann das unglaublich motivierend wirken und sie in ihrem eigenen Potenzial bestärken.
Bekannte Persönlichkeiten mit Dyskalkulie
Kinder mit Dyskalkulie haben Probleme, Zahlen und Mengen zu verstehen. Sie kämpfen mit mathematischen Konzepten und können sich in der Welt der Zahlen oft verloren fühlen. Doch auch Menschen, die in ihrer Kindheit und Jugend diese Hürden überwinden mussten, haben es weit gebracht:
Robbie Williams, der berühmte Sänger und Entertainer, gibt offen zu, dass er Zahlen „einfach nicht sehen“ kann. Trotzdem steht er auf der Bühne vor Millionen von Menschen und begeistert sie mit seiner Musik. Seine Dyskalkulie hielt ihn nicht davon ab, seine Träume zu verwirklichen. Indem er seine Stärken – das Musizieren, Tanzen und Performen – betont, konnte er erfolgreich werden, obwohl er immer wieder mit Matheproblemen zu kämpfen hatte.
(Bild: epd-bild/imageBROKER/Gaetano Di Rosa)
Cher, die „Göttin des Pop“, hatte ebenfalls enorme Schwierigkeiten mit Mathematik. Ihre Karriere als Sängerin und Schauspielerin ist jedoch ein Zeichen dafür, dass sie gelernt hat, sich auf ihre Talente zu konzentrieren. Anstatt sich von ihren Defiziten entmutigen zu lassen, hat sie ihren eigenen Weg zum Erfolg gefunden.
Diese Geschichten zeigen Kindern, dass selbst Schwierigkeiten in der Schule nicht das Ende, sondern nur ein Hindernis auf dem Weg zum Erfolg sind. Die Botschaft ist klar: Mathematik ist nicht alles – und es gibt viele Wege, erfolgreich und glücklich zu werden.
Berühmte Persönlichkeiten mit Legasthenie
Kinder mit Legasthenie stoßen vor allem beim Lesen und Schreiben an ihre Grenzen. Sie brauchen länger, um Buchstaben und Laute zu verarbeiten, und haben oft mit Rechtschreibung zu kämpfen. Doch auch hier gibt es viele positive Beispiele:
Keira Knightley, die bekannte Schauspielerin aus „Fluch der Karibik“, konnte als Kind kaum lesen und hatte große Probleme in der Schule. Ihre Eltern unterstützten sie jedoch, indem sie ihr halfen, das Lernen auf ihre eigene Weise zu strukturieren. Heute ist sie nicht nur eine erfolgreiche Schauspielerin, sondern auch eine große Verfechterin für Kinder, die alternative Lernwege brauchen.
Steven Spielberg, einer der erfolgreichsten Regisseure und Filmemacher der Welt, kämpfte mit Legasthenie und war in der Schule häufig als „schlechter Schüler“ abgestempelt. Heute inspiriert er Millionen mit seinen Filmen und zeigt, dass kreative Begabung und Fantasie über formalen Lernproblemen stehen können.
Spielberg und Knightley beweisen: Lernschwierigkeiten sind keine Blockaden, sondern Herausforderungen, die gemeistert werden können. Der Schlüssel ist es, die eigenen Stärken zu erkennen und zu nutzen.
Die Geschichten von Prominenten mit Dyskalkulie oder Legasthenie können auf verschiedene Arten in die Lerntherapie oder das häusliche Umfeld eingebunden werden:
Einführung von Vorbildern: Erzählen Sie Ihrem Kind von den berühmten Persönlichkeiten und ihren Herausforderungen. Führen Sie gemeinsam kurze Videos oder Interviews an, in denen diese Menschen ihre Geschichte erzählen. Dies schafft Nähe und Identifikation.
Verknüpfung mit den Interessen des Kindes: Wenn Ihr Kind ein großer Musikfan ist, könnte die Geschichte von Robbie Williams eine Inspiration sein. Falls es gerne Filme schaut, ist die Geschichte von Steven Spielberg besonders motivierend.
Erstellen Sie gemeinsam eine „Erfolgshelden“-Liste: Machen Sie eine Liste von Persönlichkeiten, die trotz Lernschwierigkeiten erfolgreich wurden, und sprechen Sie darüber, was diese Menschen stark gemacht hat. Das Kind kann dann überlegen, was es selbst gut kann und in welchen Bereichen es auch zum „Helden“ werden möchte.
Eigene Stärken betonen: Fördern Sie bei Ihrem Kind die Erkenntnis, dass jeder Mensch Stärken und Schwächen hat. Gerade in der Dyskalkulie- oder Legasthenietherapie ist es wichtig, den Fokus von dem zu verschieben, „was nicht klappt“, hin zu dem, „was gut funktioniert“. Wenn das Kind sich stark fühlt, traut es sich eher, an seinen Schwächen zu arbeiten.
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